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Gute Daten - bessere Entscheide, bessere Wege

  • Autorenbild: Monika Heeb
    Monika Heeb
  • 10. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit
Daten als Entscheidungsgrundlage  © 2024 BikerNetzwerk
Daten als Entscheidungsgrundlage © 2024 BikerNetzwerk

Eine zukunftsfähige Velowegnetzplanung braucht mehr als gute Ideen – sie braucht gute Daten. Sie zeigen auf, wo Lücken bestehen, wie stark Wege genutzt werden und wo es zu Nutzungskonflikten kommt. Gerade im Langsamverkehr sind verlässliche Nutzungsdaten zentral: für den gezielten Ausbau der Infrastruktur, zur Wirkungsanalyse von Massnahmen und als Grundlage für den Dialog rund um die Koexistenz verschiedenster Nutzergruppen. Denn: Wer weiss, wie sich Menschen bewegen, kann bessere Wege planen und entwickeln. 


Warum braucht es Daten?

Wer plant, baut oder kommuniziert, braucht eine verlässliche Datengrundlage. Im Langsamverkehr helfen Daten dabei, Probleme wie etwa Nutzungskonflikte zwischen Bikenden und Wandernden zu erkennen und gezielt zu lösen. Zählungen, Frequenzmessungen und Bedarfsanalysen führen zu besseren und nachhaltigeren Entscheidungen: für funktionierende Routen, bedarfsgerechte Angebote und eine zielgerichtete Kommunikation. 


Daten dienen dabei doppelt: als technisch-planerische Grundlage und als politisch-kommunikatives Instrument – zur Steuerung, Legitimation und Erfolgsmessung. 

Die Möglichkeiten der Datenerhebung sind heute breit gefächert: Von öffentlich verfügbaren Geoinformationen und Messdaten von Sportapplikationen (z.B. Strava) bis hin zu selbst oder extern erhobenen Daten. Die richtige Kombination aus Indikatoren, Methoden und Instrumenten macht den Unterschied. 


Interaktive Online-Umfrage zur Erfassung häufig befahrener Wege
Interaktive Online-Umfrage zur Erfassung häufig befahrener Wege

 

Wie nutzen wir Community basierte Geodaten beim BikerNetzwerk?

Für eine bedarfsgerechte Angebotsplanung im Mountainbike-Bereich braucht es nicht nur harte Fakten, sondern auch das Wissen derjenigen, die täglich auf den Trails unterwegs sind. Genau hier setzen Community basierte Geodaten an. 


Dabei handelt es sich um von spezifischen Interessensgruppen digital erhobene Informationen, die kartografisch dargestellt und als Planungsgrundlage genutzt werden. So können Rückmeldungen von Mountainbikenden, Jäger:innen, Wanderwegverantwortlichen oder Forstpersonal direkt einfliessen – ein wichtiger Teil des partizipativen Prozesses

Neben Workshops, die sich gut eignen, um Stimmungen einzufangen, aber auch aufwendig sind, setzen wir auch auf interaktive Online-Umfragen. Dabei können Teilnehmende direkt auf der Karte einzeichnen, wo sie unterwegs sind, welche Wege ihnen wichtig sind und wo sie Konflikte wahrnehmen.  


Diese Methode ermöglicht eine breite Beteiligung und sie reduziert physische Veranstaltungen. Gleichzeitig lassen sich Polarisierungen, wie sie in Präsenzveranstaltungen manchmal auftreten, vermeiden. Auch ist sie flexibel einsetzbar, sowohl in kleinen wie auch grossen Perimetern und lässt sich gut an die Bedürfnisse der Zielgruppen anpassen. 


Allerdings hat die Methode auch Grenzen: Personen mit geringer digitaler Affinität können nur schwer eingebunden werden, der persönliche Austausch fehlt und es braucht sorgfältige Datenbereinigung sowie technische Unterstützung. Dennoch zeigt sich in der Anwendung: Die Methode funktioniert sehr gut und ergänzt ein aktives Stakeholder Management sinnvoll. Den direkten Dialog ersetzt sie aber nicht. 

Besucherlenkung

Interaktive Online-Umfrage zur Bedeutung der befahrenen Wege für Moutainbikende
Interaktive Online-Umfrage zur Bedeutung der befahrenen Wege für Moutainbikende
 

Was sagen die Anwender:innen? Einblicke aus dem Kanton Luzern

Im Rahmen der kantonalen Strategie zur Mountainbike-Lenkung im Kanton Luzern wurde die Community basierte Online-Umfrage erstmals eingesetzt.


Wir haben bei Gabriela Keusch, Projektleiterin der Fachstelle Fuss- und Veloverkehr im Kanton Luzern nachgefragt, wie sie die Methode beurteilt. Hier ihre Einschätzungen: 


Partizipation – reicht eine Online-Umfrage aus?  Die Online-Umfrage wurde als effizientes und niederschwelliges Instrument empfunden, um breit und unkompliziert Rückmeldungen aus der Community zu erhalten – sei es von Mountainbikenden, dem Forst oder der Jagd. Besonders für den Erstkontakt mit den Stakeholdern erwies sie sich als sehr hilfreich. Gleichzeitig wurde deutlich: Der Wunsch nach weiterem Austausch bleibt. Deshalb wurden ergänzend physische Veranstaltungen („Echoraum“) organisiert. Fazit: Eine Kombination aus Online- und Präsenzformaten ist sinnvoll und zielführend. 


Erfahrungen und Rückmeldungen zum Tool Die Nutzerfreundlichkeit der Plattform wurde als zentraler Erfolgsfaktor genannt. Während technikaffine Personen das Tool gut nutzten, stellte es für weniger erfahrene Nutzer teilweise eine Hürde dar. Ein begleitendes Erklärvideo auf YouTube wurde als sehr hilfreich empfunden und trug zur Verständlichkeit bei.  


Chancen und Herausforderungen Die grössten Vorteile lagen im geringeren Zeitaufwand und in der flexiblen Teilnahme ohne festen Termin. Auch die Möglichkeit zur anonymen Meinungsäusserung wurde positiv bewertet,  herausfordernd war hingegen die Ansprache von Personen, die nicht in Vereinen organisiert sind, sowie von älteren oder digital weniger affinen Zielgruppen. Die Unterstützung durch lokale Organisationen wie MTB Luzern, etwa beim Teilen der Umfrage über Social Media, war dabei entscheidend für die Reichweite. 


Fazit und Ausblick Die Rückmeldungen entsprachen den Erwartungen und lieferten ein aussagekräftiges Stimmungsbild: Wo wird gefahren, wo gibt es Konflikte, welche Erwartungen bestehen? Diese Daten bilden nun die Grundlage für die weitere Netzplanung im Kanton Luzern. Das Tool wird als effizient und wiederverwendbar eingeschätzt, auch für zukünftige Anwendungsfälle wie Signalisations-, Reklamations- oder Unterhaltsmanagement. 


Interaktive Online-Umfrage zur Erfassung potenzieller Konfliktpunkte
Interaktive Online-Umfrage zur Erfassung potenzieller Konfliktpunkte

Interesse geweckt? Erfahren Sie mehr darüber, wie Community basierte Daten zu besseren Entscheidungen führen – sprechen Sie uns an, wir informieren Sie gerne! 





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